Der Youth Exchange ist ein europäisches Austauschformat für junge Stotternde.
Es hat mit kreativen Kennenlernspielen angefangen, wie eins bei dem man seinen Namen mit einem Wort mit demselben Anfangsbuchstaben verknüpft und das dann von der ganzen Gruppe wiederholt wurde. So konnte man sich schnell alle Namen einprägen.
In den kommenden Tagen ging es dann sehr darum, miteinander ins Gespräch zukommen, sich tiefer kennenzulernen und gemeinsam Spaß zu haben. Es wurden viele Anlässe gegeben, um Gespräche zu führen, die teilweise in lange Deeptalks mündeten.
Am Abend gab es die National Evenings, an denen jeweils eine Gruppe ihr Land auf völlig freie Weise präsentieren konnte. Dabei wurde traditionelles Essen angeboten, Tänze getanzt, Spiele gespielt und lange bis in die Nacht Musik aus dem jeweiligen Land gespielt und gefeiert.
In den letzten beiden Tagen, als schon viele Connections miteinander geschlossen waren und die ganze Gruppe bereits miteinander vertraut war, erlebte ich meine persönlichen Highlights: das Open Mic und das Karma Cleaning. Beim Open Mic am vorletzten Tag haben sich nach und nach Leute getraut von sehr persönlichen Erfahrungen mit dem Stottern oder allgemeine Lebensgeschichten vor der ganzen Gruppe zu erzählen. Man hat viele bewegende Geschichten gehört und die Atmosphäre war sehr emotional aufgeladen. Beim Karma Cleaning am letzten Tag haben alle die Chance und den Raum bekommen, den neu gefundenen Freunden etwas unter vier Augen zu sagen, was einem noch auf dem Herzen liegt. Auch das war für viele Teilnehmende eine sehr intensive und rührende Erfahrung.
Vom 22. bis 24. März fand das Frauen-Wohlfühl-Wochenende der BVSS statt. Nach der Premiere letztes Jahr wurde das Seminar dieses Jahr in einem Selbstversorgerhaus im wunderschönen Schwarzwald veranstaltet.
Wir waren insgesamt 10 Frauen und damit eine gute Gruppengröße. Die Idee dahinter war der Austausch über Themen, die sonst vielleicht keinen Raum unter gemischten Geschlechtern finden würden. Da Männer häufiger stottern als Frauen, fühlen sich Frauen nicht immer vollständig in der Stotterselbsthilfe repräsentiert.
Unter der inhaltlichen Leitung von Eva Steißlinger haben wir Aufgaben zur Reflexion über das eigene Stottern erarbeitet und durften uns in diesem Rahmen auch kreativ austoben. Das Buch „Jetzt spuck´s endlich aus: Vom mutig drauf los Stottern“ von Josefine Melanie Klingner hat uns das Wochenende über begleitet und tolle Denkanstöße gegeben. Die Autorin berichtet, dass sie sich immer ein Buch von einer mutigen, stotternden Frau gewünscht, aber nie gefunden hat – daher hat sie beschlossen, dieses Buch selbst zu schreiben.
Zudem gab es eine Menge Spaß und Entspannung, was dem Wochenende die richtige Mischung verliehen hat. Das Wetter war zwar leider nicht auf unserer Seite, aber einen kleinen Ausflug zum nahe gelegenen Mummelsee haben wir trotzdem gemacht. Zudem war der anschließende Saunagang nach der Kälte draußen noch wohltuender!
Abends wurde dann zusammen gekocht und in entspannter Atmosphäre gemeinsam gegessen.
Ich glaube, dass jede von uns von diesem Wochenende viel mitgenommen hat: Seien es die tollen Gespräche, neue Erkenntnisse über das (eigene) Stottern und den Umgang damit oder einfach ein entspanntes Wochenende in einem Safespace, in dem jede so sprechen konnte, wie sie es kann oder möchte – ich finde, das Wochenende war ein voller Erfolg und ich hoffe, dass es nächstes Jahr wieder zustande kommt.
Daniela
Um die 20 Flowies haben sich zum wiederholten Male zum Skifahren getroffen. In insgesamt fünf Tagen haben sie genügend Zeit gefunden, um im geschützen Rahmen miteinander zu sprechen und sich zu
vernetzen. In-Vivo Training, also das Üben von Sprechsituationen in realen Situationen, hat hier besonders viel Spaß gemacht.
Mit spannenden Skitagen und tollstem Sonnenschein hat sich die junge Selbsthilfe stotternder Menschen mal wieder gestärkt!
Der Landesverband Stottern & Selbsthilfe Baden-Württemberg e.V. hat es den Flowies möglich gemacht, sich für ein besonderes Event zu treffen. Neben Gesprächen
und Unterstützung stellten die Flowies ihr Können beim Bogenschießen unter Beweis.
"Wir haben uns Freitagabend in unserer Unterkunft in der Nähe des Startpunkts getroffen und haben gemeinsam gekocht, gegessen, geredet und nach einem erholsamen Schlaf ging es morgens los Richtung Mammutmarsch.
Auf E-Scootern sind wir dann am Samstag ,,lauf-faul" an den Startpunkt gekommen und haben voller Vorfreude und Aufregung dem Start entgegengefiebert. Während des Marsch' hatte man Zeit über Gott und die Welt zu sprechen, zu denken, zu schnauffen (ging in summe 2.000hm hoch und runter) und sich auch mit anderen Marschbegleitern auszutauschen. Zwischendrin gab es immer wieder Verpflegungsstationen mit stärkender Nahrung und Süßis zur Motivation. Die markierte Route ging am Fernsehenturm Stuttgart vorbei, führte durch viel Grün und aus der Stadt heraus bis nach Esslingen am Neckar. Schlussendlich kam man durch die Stuttgarter Innenstadt mit dem Schloßpark und der Königstraße.
Während die zweite Gruppe bei 30Km im Ziel waren und ihren ersten Marsch mit wenigen Blasen überstanden, aber mit tollen Erlebnissen angeschlossen haben, fing bei der 60Km Gruppe genau hier der
Kampf mit den Füßen und Beinen an (ausnahmsweise ein größerer Kampf als das Sprechen 😅)
Nach dem Verpflegungsstopp in Esslingen ging es durch die malerischen Weinberge von Esslingen am Neckar nach Stuttgart zurück. Nahe der VfB Stuttgart Arena und Mercedes-Benz vorbei führte die
Wanderung in der Abenddämmerung in die belebte Stuttgarter Innenstadt. Am letzten Verpflegungspunkt wartete dann noch eine Suppe auf die kleinen Mammuts und im Anschluss hieß es für die letzte 1
Stunde Zähne zusammenbeißen. Kurz vor dem Zieleinlauf kam dann das Adrenalin und wir joggten beinah schon über die Ziellinie. Die 30Km Gruppe empfing die fertigen Mammuts und gemeinsam ließen wir
den Abend ausklingen.
Am nächsten Tag feierten wir das geleistete vom Vortag sowie unseren Weltstottertag ganz gemütlich und SITZEND auf dem Street Food Festival im Stuttgarter Norden. Wir füllten dabei die verbrannten Kalorien vom Mammutmarsch auf und huppelten nach Hause."
Manuel von Flow Stuttgart
"Die Idee des Wochenendes war einen Raum für junge Frauen zu schaffen, um sich in intimer Atmosphäre auszutauschen. Da mehr Männer von Stottern betroffen sind, ist man in Seminaren als Frau schnell in der Unterzahl. So fiel es leichter auch mal speziellere Themen besprechen zu können.
Dafür hat Eva einiges an Ideen gehabt. Sie hat uns keine Vorgaben gemacht und uns immer Raum gegeben das zu tun, was uns gerade guttut. So hat sie uns nach dem Motto „alles kann nichts muss“ wunderbar bedürfnisorientiert durch das Wochenende geführt. Direkt am ersten Abend waren wir kreativ, haben gemalt und getont. Das bildete einen perfekten Rahmen, um ins Gespräch zu kommen. Das gute Wetter genossen wir mit einem Spaziergang am Fluss und streunerten durch Mannheim. Wir besuchten passend zum Titel des Wochenendes eine feministische Kunstausstellung und machten es uns in einem Café gemütlich. Zum perfekten Wohlfühl-Wochenende fehlte nur noch ein Kino-Abend, mit dem wir den Geburtstag von einer Teilnehmerin feierten. Und so bauten wir unseren Seminarraum in einen Kinosaal um und sahen „Embrace – Du bist schön“. Die Doku setzt sich mit Schönheitsidealen und Körperbilder auseinander und bildete ein Plädoyer für Selbstliebe und positive Körperwahrnehmung.
Eva brachte uns das bekannte Buch „Das Kind in mir muss Heimat finden“ nahe, anhand dessen wir uns mit unseren negativen Glaubenssätzen befassten und diese in positive umwandelten. Das geschah in einer sehr dankbaren und wertschätzenden Atmosphäre, die dazu einlud, seine Gedanken zu teilen. Es war spannend herauszufinden, wie sehr uns solche Glaubenssätze beeinflussen und wie tief verankert sie sind. Sie zu benennen und auszusprechen und zu sehen, wie sie sich teilweise ähneln, war sehr wertvoll.
Wir waren eine harmonische und homogene Gruppe, mit der man leicht quatschen, tanzen und Gedanken anvertrauen konnte; in der man sich einfach verstanden und wertgeschätzt fühlte.
Ich gehe ein Stück größer aus dem Wochenende heraus und bin sehr froh um die tollen inspirierenden jungen Frauen, die ich kennenlernen bzw. wiedertreffen durfte. Es war ein gelungenes Wochenende zum Wohlfühlen und hoffentlich nicht das letzte."
"Jeden vierten Mittwoch findet ein Zoom Treffen mit Stotternden aus der ganzen Welt statt. Wie es dazu kam: Bei der jährlichen Flow Zukunftswerkstatt im Jahr 2020 hatten Alex und ich die Idee, sich international weiter zu vernetzen. Noch am gleichen Tag haben wir Stamily kontaktiert, eine unabhängige Gemeinschaft von Stotternden weltweit. Kurze Zeit später gab es schon das erste Online Meeting, bei dem über 30 Personen von Flow und Stamily teilnahmen. Es war jedes Mal eine wunderbare Möglichkeit, sich zu desensibilisieren und gleichzeitig neue Kontakte zu knüpfen. Mittlerweile moderiere ich die Treffen zusammen mit Andrea aus Italien, einem italienischen Lehrer, der in Frankreich lebt. Wir heißen unsere Stammgäste willkommen, aber sehen auch jedes Mal gerne neue Gesichter. Wer interessiert ist, teilzunehmen, kann gerne in diese WhatsApp-Gruppe eintreten, in die ich regelmäßig den Zoomlink poste. Wir sehen uns beim nächsten Treffen!
Eure Viola"